Am 12. Mai 2022 fand bei der Wolfgang Endress Kalk- und Schotterwerk GmbH & Co. KG in Gräfenberg die Auftaktveranstaltung zur zweiten Runde des „Ostbayerischen Energieeffizienznetzwerks Stein Papier Chemie“ (OBEN 2) statt. Neben Vorträgen zur energetischen Optimierung von Gebäuden mit Hilfe eines Digitalen Zwillings und zu aktuellen Förderprogrammen stand auch die Festlegung eines Einsparziels für die nächste Periode auf dem Programm. In der abschließenden Betriebsbesichtigung konnten die Teilnehmer die Energieversorgung des gastgebenden Unternehmens begutachten: zum Brennen des Kalks wird verbrauchtes Schneidöl aus der Metallverarbeitung eingesetzt, die Abwärme wird zur Trocknung von Sandprodukten genutzt, und das neue Verwaltungsgebäude wird mit Holzhackschnitzeln beheizt.
Die Bilanz der bisherigen Netzwerkarbeit, bei der BayPapier Mitinitiator ist, kann sich sehen lassen. Aufgrund der umgesetzten Maßnahmen werden jährlich 117.000 t CO 2 und 317.000 Mwh Endenergie eingespart. Das entspricht dem Energiebedarf von rund 18.650 Durchschnittshaushalten im Jahr 2019, als das Netzwerk seine Arbeit aufnahm. Die größten Einsparpotenziale wurden im Bereich Prozesswärme realisiert, gefolgt von der Prozesstechnik. Auch in diesem Netzwerk der energieintensiven Industrien Papier, Chemie, Baustoffe sowie der kommunalen Unternehmen hat sich der sogenannte Clusteransatz im Rahmen der bundesweiten Netzwerkinitiative bewährt, branchenübergreifende Netzwerke ins Leben zu rufen. Das Netzwerk der energieintensiven Industrien Papier, Chemie, Baustoffe sowie der kommunalen Unternehmen wird von Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch und seinem Team am Institut für Energietechnik der Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden geleitet. Aus der Papierindustrie sind an diesem Netzwerk die Firmen Pfleiderer Teisnach und UPM Plattling beteiligt.