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VBPV: Keine weiteren Einschränkungen im Personaleinsatz

Berninghaus: „Befristeter Teilzeitanspruch ist fern der betrieblichen Machbarkeit“

(ibw) München, 17.03.2017. Bei der Jahrestagung des Verbandes der Bayerischen Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie e.V. (VBPV) mahnte Günther Berninghaus, Vorsitzender des Vorstandes, die derzeit gute wirtschaftliche Lage nicht durch weitere Regulierungen zu gefährden: „Mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von rund 140 Beschäftigten ist unsere Industrie Mittelstand pur. Aufgrund unserer dünnen Personaldecke sind wir in ganz besonderer Weise darauf angewiesen, dass es keine weiteren Einschränkungen im Personaleinsatz gibt.“

Berninghaus kritisierte vor allem die Pläne des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz, befristete Verträge nur noch in Ausnahmefällen zuzulassen. Auch der Vorstoß des Bundesarbeitsministeriums, einen befristeten Teilzeitanspruch einzuführen, lehnt der Vorstandsvorsitzende des VBPV entschieden ab: „Angesichts unserer Betriebsgröße ist es schon heute kaum möglich, den bestehenden Anspruch der Teilzeitbeschäftigten adäquat umzusetzen. Mit dem neuen Gesetzesentwurf droht ein neues Bürokratiemonster fern der betrieblichen Realität und Machbarkeit.“

Die Pläne würden die aktuell guten Entwicklungen in der Papier- und Kunststoffverarbeitung massiv gefährden. „Der Umsatz in der Papier, Karton und Pappe verarbeitenden Industrie ist in Deutschland im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro gestiegen. In Bayern stieg er sogar um 2,9 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten nahm im Freistaat um 1,8 Prozent auf rund 11.600 zu, bundesweit sind insgesamt 83.000 Arbeitnehemer beschäftigt. Das entspricht einem Zuwachs von 0,2 Prozent. Die Umsätze in der bayerischen Kunststoffverarbeitung stiegen um rund fünf Prozent“, erklärt Berninghaus.

Für die Zukunft macht der Vorstandsvorsitzende drei zentrale Herausforderungen aus: „Nachhaltigkeit ist der ungebrochene Trend der Konsumgüterindustrie. Um am Markt bestehen zu können, müssen wir uns zunehmend Gedanken über den Lebenszyklus und die Entsorgungswege unserer Produkte machen. Des Weiteren führt die Onlinekonkurrenz für Supermärkte und Drogeriemarktketten dazu, dass sich die Anforderungen an die Verkaufs- und Transportverpackungen erheblich ändern werden. Sorge bereitet unserer Branche der wachsende Wettbewerb aus Osteurpa. Bei Ausschreibungen zählt allein der günstigste Peis. Die geringen Lohnkosten in Osteuropa, verbunden mit hohen EU-Subventionen für Direktinvestitionen, lassen vielen unserer Betriebe kaum Luft zum Atmen, was in den betroffenen Bereichen bereits zum Personalabbau führt. Umso mehr sind wir darauf angewiesen, dass wir im Hochlohnland Deutschland hochflexibel auf Auslastungsschwankungen reagieren können.“

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Diana Sprung
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